Foto: © Timo Willeke
Die DPSG
Geschichte und Hintergründe
Die Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg (kurz: DPSG) ist Deutschlands größter katholischer Pfadfinder:innenverband.
Pfadfinder:innen gibt es aber nicht nur in Deutschland, sondern auf der ganzen Welt. Gegründet wurde die Jugendbewegung durch Sir Robert Baden-Powell (auch BiPi genannt). Er organisierte 1907 das erste Pfadfinderlager in England. Damals noch – unter dem Motto „Scouting for Boys“ – nur für Jungen.
1922 gründete BiPi dann die Weltpfadfinderbewegung, auf Englisch: World Organization of the Scout Movement (WOSM). Dieser Organisation gehören heute 45 Millionen Pfadfinder:innen aus 160 verschiedenen Ländern an. Auch die DPSG ist Mitglied.
In Deutschland gibt es seit 1909 Pfadfinder:innen. Die DPSG gründete sich zwanzig Jahre später (1929) als Zusammenschluss mehrerer Stämme. Nachdem die Zahl der Mitglieder in den ersten Jahren stetig anwuchs, wurde die DPSG Ende der 30er von den Nazis verboten. Einige Gruppen blieben illegal im Untergrund tätig.
Nach Ende des zweiten Weltkrieges gründeten sich schnell wieder Pfadfinder:innengruppen und die DPSG wurde wieder aufgebaut. Schon 1947 hatte der Verband 10.000 Mitglieder und wuchs in den kommenden Jahren und Jahrzehnten immer weiter. Seit 1971 können auch Mädchen Mitglied der DPSG werden.
Strukturen
Heute umfasst die DPSG ca. 80.000 Mitglieder, die sich auf 25 Diözesanverbände verteilen. Die Diözesanverbände können wiederum in Bezirke aufgeteilt werden. In den Bezirken werden mehrere Stämme aus einer Region zusammengefasst. Als Stämme bezeichnet man in der DPSG die Gruppierungen vor Ort.
In den Stämmen sind die Gruppenkinder nach Altersstufen aufgeteilt. Die vier Altersstufen sind:
- Wölflinge: 6 – 9 Jahre
- Jungpfadfinder (Juffis): 9 – 12 Jahre
- Pfadfinder (Pfadis): 12 – 15 Jahre
- Rover: 15 – 20 Jahre
Seit 2016 gibt es mit den Bibern außerdem eine Vorgruppe, in der bereits Kinder ab vier Jahren Pfadfinden kennenlernen können. Ab 18 Jahren kann man Leiter:in in der DPSG werden.
In der Infografik ist erläutert, wie die einzelnen Ebenen miteinander in Verbindung stehen. Die genannten Versammlungen sind das höchste beschlussfassende Gremium der jeweiligen Ebene. Dort werden Wahlen abgehalten oder Anträge beraten und beschlossen. Alle Vorstände sind automatisch Mitglied der Versammlung der nächsthöheren Ebene.
Ab der Bezirksebene können die jeweiligen Vorstände (Fach)Referent:innen berufen. Die Referent:innen leiten die Arbeitskreise, die sich mit den einzelnen Altersstufen oder inhaltlichen pfadfinderischen Themen auseinandersetzen.
Im Diözesanverband Essen gibt es neben den Diözesanarbeitskreisen der Stufen noch Facharbeitskreise für Internationale Gerechtigkeit, Inklusion und Ausbildung sowie Arbeitsgruppen zu Spiritualität und Öffentlichkeitsarbeit. Mehr zu unseren Arbeitskreisen und -gruppen erfährst du hier.
Pädagogik und Grundsätze
Was macht Pfadfinden in der DPSG aus?
Bei uns können Kinder und Jugendliche selbstständig Neues ausprobieren, daran lernen und wachsen. Dabei stehen sowohl die Gemeinschaft innerhalb der Gruppe als auch die persönliche Weiterentwicklung der Einzelnen im Vordergrund. Pfadfinder:innen lernen, ihre eigenes Leben selbst zu gestalten und Verantwortung für sich, die Gruppe und ihre Umwelt zu übernehmen.
In den Gruppenstunden und Zeltlagern können unsere Mitglieder spielerisch ihre eigenen Stärken kennenlernen, neue Freund:innen finden und gemeinsam Abenteuer erleben.
Dabei sind wir viel in der Natur unterwegs und setzen uns für Umweltschutz und Nachhaltigkeit ein. Unser Ziel ist es, die Welt ein Stückchen besser zurückzulassen, als wir sie vorgefunden haben.
Unsere Mitglieder lernen, ihr Umfeld aktiv zu gestalten und zu beeinflussen. Sowohl im DPSG-Kontext innerhalb ihres Stammes, als auch außerhalb des Verbands durch gesellschaftliches oder politisches Engagement.
Als katholischer Verband wollen wir auch Kirche mitgestalten. Dabei weisen wir offen darauf hin, wenn sich kirchliche Ansichten nicht mit unseren pfadfinderischen Grundwerten vereinen lassen. Bei uns sind alle Menschen unabhängig von Konfession und Glauben willkommen. In der Gemeinschaft im Stamm können unsere Mitglieder Spiritualität und Glauben erleben.
Pfadfinder:innen sind offen gegenüber anderen Menschen und Kulturen. Die DPSG ist ein vielfältiger und bunter Verband. Der internationale Austausch mit Pfadfinder:innen auf der ganzen Welt ist wichtiger Bestandteil unseres Verbandes. Wir bieten einen sicheren Rahmen, in dem jeder Mensch in seiner Einzigartigkeit willkommen ist.
In unserem Handeln orientieren wir uns am Pfadfinder:innengesetz der DPSG, das die Grundsätze eines pfadfinderischen Lebens zusammenfasst.